Draußen unterwegs: Unser naturpädagogisches Konzept 

Das bedeutet: Erfahrungen mit allen Sinnen machen, Stärkung des Immunsystems, mehr Ausgeglichenheit, Sensitivierung der Eigenwahrnehmung, Förderung von Motorik, Sprachentwicklung und sozialer Interaktion, der Entwicklung von Umweltbewusstsein, Fantasie & Kreativität.

 

Wir sind bei jeder Wetterlage - abgesehen von Gewitter, Sturm und Glatteis - vormittags draußen unterwegs. Wobei der Aufenthalt im Freien angepasst an Alter, Gruppenstruktur, Außentemperaturen und Wetterlage zeitlich variieren kann und sich immer an den Bedürfnissen und Befindlichkeiten der Kinder orientiert. Die Kinder lernen sich zu bewegen, wenn ihnen kalt ist. Das Immunsystem wird gestärkt und dadurch, sowie durch die Weitläufigkeit in der Natur im Gegensatz zu Innenräumen, sind die Kinder typischerweise seltener krank und ausgeglichener. Sie haben jeden Tag die Möglichkeit sich richtig auszutoben und motorisch auszuprobieren. Sie spielen mit den Dingen, die die Natur ihnen bietet. Ein Stock beispielsweise kann ein Auto, ein Kochlöffel, eine Bohrmaschine, aber auch Teil einer selbst gebauten Konstruktion sein. Obwohl wir so unterwegs bestens ausgestattet sind, gehören Mal- und Bastelutensilien, Seile, Ball und Bücher aber auch zu unserem täglichen Gepäck in unseren Viererbuggys.

Aus und mit den Dingen in der Natur kann jedwede Fantasiewelt aufgebaut werden und es ist für jeden das Richtige dabei. Auch viele Spiele lassen sich super mit Naturmaterialien nachbauen.

Unser naturpädagogisches Konzept zielt darauf ab, durch spielerische und sinnliche Erfahrungen in der Natur ein erstes Bewusstsein für die Umwelt zu entwickeln. Die Kinder sollen dabei ihre Neugier wecken, ihre Sinne schärfen und eine positive Beziehung zur Natur aufbauen.

Ein zentraler Bestandteil des Konzepts sind die Sinneserfahrungen in der Natur. Die Kinder haben die Möglichkeit, verschiedene Materialien wie Blätter, Erde, Wasser und Steine zu erkunden und zu fühlen. Sie entdecken die Farben und Formen der Natur, beobachten Blumen, Tiere und Bäume und nehmen die Geräusche der Natur wahr, wie das Gezwitscher der Vögel oder das Rauschen des Windes. Auch das Riechen von Pflanzen und Blumen spielt eine wichtige Rolle, um die Sinne der Kinder anzusprechen.

Bewegung und Spiel sind ebenfalls wesentliche Elemente des Konzepts. Die Kinder können im Freien frei spielen, sei es im Sandkasten, auf Wiesen oder im Wald. Bewegungsangebote wie ein „Natur-Mini-Parcours“ mit kleinen Hindernissen, über die sie klettern oder durch das Gras krabbeln können, fördern ihre motorischen Fähigkeiten und ihren Entdeckergeist.

Gemeinsame Spaziergänge bieten den Kindern die Möglichkeit, Tiere und Pflanzen zu beobachten. Wir regen die Beobachtungsgabe der Kinder an und machen das Lernen spielerisch. Kreative Aktivitäten, wie das Basteln mit Naturmaterialien – etwa Blätterdruck oder das Bemalen von Steinen – sowie das Singen von Geschichten und Liedern über die Natur, die die Kinder zum Mitmachen anregen, runden das Programm ab.

Die Methoden des Konzepts basieren auf freiem Spiel, bei dem den Kindern Raum gegeben wird, ihre Umgebung selbstständig zu erkunden und zu entdecken. Dabei unterstützen wir sie, indem wir Fragen stellen und zum Entdecken anregen, ohne in ihr Spiel einzugreifen. Feste Rituale, wie das Aufgreifen der jahreszeitlichen oder aktuellen Erfahrenswelt in Liedern, Fingerspielen, Kamishibai (Bildtheater) und Büchern im Tagesablauf und Morgenkreis, die den Kindern die Möglichkeit geben ihre Erlebnisse zu teilen und zu vertiefen, fördern zudem das Verständnis für die sie umgebende Welt, aber auch die Sprachentwicklung, den Austausch und das Gemeinschaftsgefühl.

Die Sprachentwicklung von Kindern ist ein zentraler Bestandteil ihrer Gesamtentwicklung und spielt eine entscheidende Rolle in der frühen Kindheit. In den ersten Lebensjahren erwerben Kinder nicht nur die Fähigkeit, Worte zu sprechen, sondern entwickeln auch ein Verständnis für Sprache, Kommunikation und den Austausch mit anderen. Die Naturpädagogik bietet hierbei eine wertvolle Plattform, um die Sprachentwicklung auf spielerische und anregende Weise zu fördern.

Durch die Erkundung der Natur werden Kinder mit einer Vielzahl von neuen Wörtern und Begriffen konfrontiert. Sie lernen, Pflanzen, Tiere und verschiedene Umgebungen zu benennen und zu beschreiben. Bei gemeinsamen Spaziergängen oder Ausflügen in den Wald können wir gezielt Fragen stellen, die die Kinder dazu anregen, ihre Beobachtungen verbal auszudrücken. Diese Interaktionen fördern nicht nur den Wortschatz, sondern auch die Fähigkeit, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen.

Darüber hinaus bietet die Natur eine Fülle von Sinneseindrücken, die die Sprachentwicklung unterstützen. Kinder können die Farben der Blumen, die Texturen von Blättern oder die Geräusche von Tieren erleben und darüber sprechen. Solche Erfahrungen helfen, die Sprache mit konkreten Erlebnissen zu verknüpfen, was das Verständnis und die Ausdrucksfähigkeit der Kinder stärkt. Kreative Aktivitäten, wie das Basteln mit Naturmaterialien oder das Erzählen von Geschichten über die Natur, bieten zusätzliche Gelegenheiten, die sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Sprachentwicklung in der Naturpädagogik ist die Förderung von sozialen Interaktionen. Wenn Kinder in Gruppen spielen und gemeinsam die Natur erkunden, sind sie gezwungen, miteinander zu kommunizieren, ihre Ideen auszutauschen und Konflikte verbal zu lösen. Diese sozialen Erfahrungen sind entscheidend für die Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten und das Verständnis von Sprache als Mittel zur Interaktion.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Naturpädagogik eine hervorragende Möglichkeit bietet, die Sprachentwicklung von Kindern zu unterstützen. Durch die Verbindung von Sprache mit konkreten Erlebnissen in der Natur, die Förderung von kreativen Ausdrucksformen und die Stärkung sozialer Interaktionen wird nicht nur der Wortschatz erweitert, sondern auch das Verständnis für Sprache als wichtiges Kommunikationsmittel gefördert. In einer anregenden und natürlichen Umgebung können Kinder spielerisch lernen und ihre sprachlichen Fähigkeiten auf vielfältige Weise entwickeln.